Rund 80% unserer Pflanzen brauchen zur Vermehrung Bestäuber. Der Fortbestand dieser Pflanzen und aller von ihnen lebenden Arten hängt von einer erfolgreichen Bestäubung ab. Wildbienen, Fliegen, Ameisen, Schmetterlinge, Käfer und weitere Insekten spielen bei der Bestäubung eine entscheidende Rolle.
Unsere Insekten brauchen intakte Lebensräume, um ihre Aufgabe in der Natur und in der Kulturlandschaft zu erfüllen.
Bestehende natürliche und naturnahe Lebensräume, durch Renaturierung neu entstandene Flächen, naturverträglich bewirtschaftete ungedüngte Wiesen brauchen eine Verbindung der einzelnen Bereiche (Biotopverbund). Das ist wichtig für die Entwicklung und den Fortbestand der Insekten und aller dort wild lebenden Pflanzen und Tiere.
Auch naturnahe Gärten, öffentliches Grün, angelegte Blühflächen und Blütenwiesen, Brachflächen, Buntbrachen und Wildäcker sollten in einen solchen Verbund eingebunden sein.
Ein Biotopverbund kann durch Straßen- und Wegsäume, durch Grabenböschungen, Gewässerufer und Waldränder erreicht werden.
Man musst diese Flächen nur als wichtigen Lebensraum erkennen und eine schonende naturverträglichere Pflege einführen:
Selten mähen – evtl. Mahd aussetzen
Spät mähen – nach der Samenreife, nach der Setz- und Brutzeit
Mähwerk hoch einstellen – mindestens 7 cm
Staffelmahd – nur Teilbereiche mähen, Wegränder alle 2 Jahre im Wechsel mähen
Zur Verkehrssicherung nur einen schmalen Streifen an der Fahrbahn mähen
Auf Mulchmahd verzichten – Mähgut von der Fläche entfernen
Grabenaushub nicht auf das Begleitgrün schichten
Alle Beteiligten müssen für den Schutz unserer Natur entsprechend bezahlt werden. Naturpflege darf nicht länger als zu vermeidender Kostenfaktor gesehen werden.
Die Natur muss endlich wieder wertgeschätzt werden.
Honigbienen haben für Imker und als Bestäuber Bedeutung.
In Schleswig-Holstein gibt es 296 Wildbienenarten mit verschiedener Lebensweise.
Hummeln zählen zu den Wildbienen mit kollektiver Lebensweise. Wie ihre Verwandten tragen auch sie maßgeblich zur Bestäbung bei.
Auch Wespen gehören zu den im Kollektiv lebenden Wildbienen.
In ihrer Bestäubungsleistung werden Ameisen unterschätzt.
Tagschmetterlinge zählen zu den wichtigsten Bestäubern. Die Raupen von ca. 98% der Arten fressen nicht an Kulturpflanzen.
Auch blütenbesuchende Nachtfalter tragen zur Bestäubung bei. Nur ca. 3% der Nachtfalter-Raupen machen für den Menschen Probleme.
Blütenbesuchende Käfer tragen zur Bestäubung bei. Arten wie der geschützte Rosenkäfer tragen außerdem zur Humusbildung bei.
Text und Fotos und Download: Monika Lohmann