Der NABU Barmstedt führt Maßnahmen zur Renaturierung im Klein Offenseth - Bokelsesser Moor
durch.
Hochmoore sind Lebensräume vieler seltener und bedrohter Tier- und Pflanzenarten.
Neben den typisch Hochmoor-Arten nutzen viele andere Pflanzen und Tiere, deren angestammte Lebensräume zerstört wurden, renaturierte Moore mit ihren vielen Zwischenmoorstadien und den aufgeschütteten Wegen als neuen Lebensraum.
Die Renaturierung von degenerierten Hochmooren dient damit dem Erhalt der Artenvielfalt.
In degenerierten, entwässerten Mooren kehrt sich die Stoffbilanz ins Negative um. Es werden Stoffe wie Phosphat, Nitrat und Stickstoff freigesetzt. Stickstoff gelangt auch in Form von Ammoniak und dem klimaschädlichen Lachgas in die Atmosphäre, und klimawirksame Mengen von Kohlendioxid werden freigesetzt.
Außerdem geht die Wasserrückhaltefähigkeit des Moorkörpers verloren.
Von den Hochmooren Deutschlands sind mehr als 99% der Fläche als degeneriert zu bezeichnen. Unsere Moore wurden zur Landgewinnung und für den Torfabbau mit Entwässerungsgräben und Drainagen durchzogen.
So auch das Klein Offenseth - Bokelsesser Moor.
Einige Flächen haben hier aber noch ein gutes Regenerationspotential. Mit geeigneten Maßnahmen kann das Wachstum von Torfmoosen wieder angeregt werden.
In intakten Hochmooren, in denen das Regenwasser gehalten wird und die Torfschicht stetig wächst, wird mehr organische Masse gebildet als zersetzt, denn die ständige Sättigung des Moorkörpers mit Wasser verhindert den Abbau organischen Materials. Daraus ergibt sich eine positive Stoffbilanz. Intakte Moore binden erhebliche Mengen Stickstoff und Kohlenstoff und tragen damit zum Klimaschutz bei.
Torfmoose sind in der Lage, große Mengen Wasser aufzunehmen.
Das wichtigste Ziel von Regenerationsmaßnahmen in Hochmooren ist,
wieder dauerhaft Wasser im Moor zu halten.
Ein Hochmoor mit intaktem Moorkörper ist ein natürlicher Wasserspeicher, reguliert den Wasserhaushalt unserer Landschaft und prägt unser regionales Klima.
Somit ist Hochmoorrenaturierung ein Beitrag zum Klimaschutz.
Monika Lohmann